Tag 1 bis 4 ist schnell zusammengefasst: Die Fahrt durch Europa verläuft unspektakulär. Und doch ist die lange Anreise etwas, was ich nicht missen möchte. Und auf keinen Fall möchte ich, wie es heute modern geworden ist, die Anreise mit den Moppeds auf dem Hänger machen. Die Geräte heißen nicht umsonst „Reiseenduro“, obwohl sogar die KTM-Händler mit mir darüber streiten, ob die kleine Adventure dafür ausgelegt ist. Immer mit einem Augenzwinkern auf die neuen, funkelten, größeren Modelle im Showroom, zumeist mit einem Zylinder mehr.

Die europäischen Kilometer sind wichtig zum Aklimatisieren. Und zum „Warmfahren“. Denn zumindest ich hatte in diesem Jahr noch keine 100 Kilometer auf dem Mopped zurück gelegt. Und auch der Mitfahrer will trotz langer Freundschaft nochmals „gescannt“ werden. Schließlich hat die Tour auch Adventureanteile, und da will man sich ggf. auf seinen Reisepartner verlassen können.

Das Gepäck konnte ich diesmal erneut minimieren. Dank neuem Zelt und neuer Isomatte mussten lediglich zwei kleine, kurze Packrollen zusätzlich zu den kleinen TT-Koffern aufs Mopped. Unglaublich, wie wenig Platz modernes Campingequipment heutzutage beansprucht. Dem Auf- und Absteigen auf den 98 cm-Thron meiner Adventure kommt das sehr entgegen, ein Gepäckturm auf der hinteren Sitzbank kann da ganz schnell zu peinlichen Situationen führen.

 

 Als zusätzliches Gepäckstück wurde ein Dunlop D908 Rallyreifen hinten an den Koffern verzurrt, der gleich nach der Einreise in Marokko den bis dahin abgefahrenen TKC 80 ersetzen sollte. Der Dunlop hatte sich bereits auf der letzten Tour bewährt, und auch auf dieser Reise bewies er sich als Alleskönner und Dauerläufer.

 

In den ersten Tagen in Europa wurde in Durchreisehotels oder kleinen Pensionen übernachtet, die es überall leicht und spontan zu finden gibt, Frühstück gab es am Strand oder wo es einen schönen Platz gab.

 

Ich finde es fantastisch, die klimatisches Veränderungen und Gerüche der Länder ungefiltert aufzunehmen. Den Geruch der Orangenplantagen in Spanien hatte ich regelrecht vermisst.

 

Am Tag 4 kommen wir in Almeria an und ergattern eine Kabine auf der Nachtfähre nach Melilla. Eigentlich wollten wir direkt nach Nador, aber dorthin gab es heute keine Fähre mehr. Da wir beide noch nicht über Melilla eingereist waren und die Fähre sogar günstiger war, freuten wir uns über den guten Start.