Tag 12 Das Frühstück im Hotel war gut. Die Betten auch, und so war die Anstrengung des Vortages bereits vergessen, als wir uns auf die Straße nach Sidi Ifni machten. Unser Ziel waren die Felsenbögen bei Leghzira. Mir war klar, dass wir es vergessen konnten, drunter durch zu fahren, dies war nur bei Ebbe möglich. 

Die Fahrt nach Sidi Ifni war noch einmal ein Kurvenräubern durch wunderschöne Landschaften. Die kleine, ehemalige spanische Garnisionsstadt erreichten wir innerhalb einer Stunde, wir versorgten uns mit Bargeld und dem Nötigsten. Dann ging es eine traumhafte Küstenstraße Richtung Norden, wenige Kilometer hinter Sidi Ifni lagen die Felsentore. Uns kam eine große, geführte Gruppe europäischer Moppedfahrer entgegen, ohne Gepäck, dafür mit Warnwesten. An den Felsentoren waren sie wohl nicht interessiert, wir waren die einzigen Touristen.

In einer ausgedehnten Pause mit selbstgebrautem Kaffee besprachen wir die Rückreise. Wir beschlossen kurzfristig, doch eine Fähre von Tanger nach Sete zu nehmen, sofern wir ein Ticket bekommen würden. Wir müßten lediglich am nächsten Abend in Tanger ankommen. Das sollte möglich sein.

Wir fuhren über marokkanische Schnellstraßen und Autobahnen nach Norden. Auch das kann ein Erlebnis sein. Spielende Kinder, Eselskarren, Radfahrer, die ihrer Räder meistens schoben usw.

In Agadir machten wir einen Zwischenstop, wir versuchten ein Reisebüro zu finden, in welchem wir ggf. ein Fährticket kaufen konnten. Wie so oft machten wir auch hier die Erfahrung, dass dir alle Menschen helfen möchten, wenn du sie fragst. Auch wenn sie eigentlich nicht helfen können. Wir hatten einige Leute nach dem Weg in ein bestimmtes Stadtgebiet gefragt, indem es lt. dem hilfsbereiten Kellner im Cafe eine Straße geben sollte, in der sich verschiedene Reiseagenturen aneinander reihen würden. Nach jedem mal fragen wurden wir in eine andere Richtung geschickt. Irgendwann fanden wir die Agenturmeile tatsächlich. Aber Fährtickets gab es hier leider nicht.

Wir nahmen eine Ausfahrt Richtung Marrakech. Plötzlich stand er da, für mich wie aus dem Nichts, der Polizist in seiner marokkanischen Uniform, die Laserkamera in den Händen. Wo wir herkämen, wohin wir wollten...immer die gleichen Fragen. Diesmal ergänzt durch die Aussage, wir seien gerade mit 68 KM/H auf die Mautstation zugefahren, erlaubt seien 40 KM/H. Nach einigen entschuldigenden Gesten unsererseits entließ er uns mit den Worten "...be careful...", der nette Mensch.

Wir fanden sehr schnell eine traumhafte Unterkunft ca. 20 KM vor Marrakech. Im Innenhof der mit Lehm verputzten und viel Holz gebauten Hotelanlage stand ein großer Anhänger, auf dem sich ca 10 Moppeds reihten. Triumph Tiger, neue Afrika Twin, diverse BMW'S, alle hatten sie eines gemeinsam: einen ordentlichen Sturzschaden, teilweise sogar sehr kapitale Schäden. Es waren Franzosen, die ihre Moppeds einmal im Sand ausprobieren wollten. Zu diesem Zweck ließen sie diese hierher bringen, um dann hinterher zu fliegen. Der Hotelbesitzer erzählte uns diese Geschichte nicht ohne ein fettes Grinsen im Gesicht.

 

Im Restaurant gönnten wir uns eine Flasche marokkanischem Rotwein und ein 3-Gänge-Menü. Wir waren der Meinung, dass wir uns das verdient hätten.

Am nächsten Tag würde die letzte marrokanische Etappe anstehen, auf dem marokkanischen Highway nach Tanger med..