TAG 9 Wir fuhren nach einem guten Frühstück die Dadesschlucht herunter, den bekannten Teil, den viele von euch von den vielen Bildern im Internet kennen. Wir hatten uns einen kurzen Fahrtag vorgenommen. Nicht etwa um uns zu erholen. Nein, auch unsere treuen Gefährte mußten mal eine Pause haben, und ein wenig technische Pflege konnte sicherlich nicht schaden.

Wir fuhren also zunächst relativ unspektakulär Richtung Quazzarzate. In einem kleinen Ort versorgte mein Kollege sich mit angemessen dimensionierten Schrauben, um den Koffer vernünftig zu befestigen. Erledigt wurde das gleich vor dem Gebrauchtschraubendealer.

In Quazzarzate hielt uns nichts, wir kannten es und schlugen schnell die Richtung Zagora ein. Das Aphaltband durchs Gebirge und hatte Kurven wie eine Rubensfrau. Schon irgendwie seltsam: immer, wenn ich auf dem Mopped sitze, ist aller Schmerz schnell vergessen. Eigentlich müßte ich diese Tour meiner Krankenkasse in Rechnung stellen, dachte ich mir, während ich die Stollen bis zur letzten Rille in die Kurven drückte. Das ich eigentlich noch erschöpft vom Vortag war, hatte ich völlig vergessen.

Wir strandeten auf einem heruntergekommenen "Campingplatz" im Draatal.

Es war staubig und heiss. Die Moppeds wurden gepflegt, Ich wusch meine Wäsche, die ich für sieben Tage mitgenommen hatte. Hierbei war wie so oft im Leben Kreativität gefragt. Es gab nur einen Wasserhahn auf dem einzigen Stehklo. Da ich dort nicht den Boden mit meinen Klamotten putzen wollte beschloss, ich, einen Packsack zu leeren. Wenn die Teile wasserdicht sind, kommt auch kein Wasser raus. Drei Spülgänge später war die Wäsche sauber und roch frisch nach meinem Duschgel. Ich hatte die Rolle ein paar mal auf dem Boden gewälzt, das macht die Waschmaschine auch nicht viel anders.

Abends gab es Brot und unser letztes Arganöl, diesmal spendierte ich etwas von meinem Singlemalt.